Klucke auf Rädern

– Die Gala zum 60. –

Wenn einer sechzig wird, dann kann er was erzählen.
Entweder vom Krieg oder von seinen Krankheiten.
Aber Klucke ist Kriegsdienstverweigerer und kerngesund!
Das kann ja ein heiterer Abend werden...

Aber keine Angst: Der Mann hat mehr drauf als seine Zipperlein und öde Frontberichterstattung.

In eigenen Texten und Liedern, begleitet von unerschrockenen Weggefährten läßt er an diesem Abend seinen Lebenswandel, seine
skurrilen Ansichten und seine politischen Obsessionen Revue passieren...

Mit Frederic Hormuth (Dauergast), Martin Bärenz (Zaungast),
Andreas Rathgeber (spezieller Gast), Uli Krug (Überraschungsgast)
und weiteren unerwarteten Gästen.

21. Juli 2007, Mannheim, im Theaterhaus TIG7


Mannheimer Morgen

18. 07. 2007

Prinz, Schelm und Schweinehirt

GEBURTSTAG:
Der Mannheimer Kabarettist Einhart Klucke wird 60 Jahre alt

Von unserem Mitarbeiter Ralf-Carl Langhals

Mit dem Weihnachtsmärchen im Kindergarten fing anno 1952 alles an. Zwar erinnert sich Einhart Klucke heute nicht mehr daran, ob er den Prinzen oder den Schweinehirten gab, doch der erste Schritt auf die Bühne war getan. Über sechs Jahrzehnte ist aus dem Prinzen längst der Mannheimer Kleinkunst-König geworden. Begabungen zum Schweinehirt, keinesfalls aber zum -priester, können ihm als Kabarettist ebenfalls zugesprochen werden, schaut er doch seit den frühen 80er Jahren gründlich auf mächtige Sauereien.

Als Straßentheatermacher in Hamburg, Opernstatist in seiner Geburtsstadt Frankfurt, Interimslehrer in Niedersachsen oder politischer Clown hatte der ab heute Sechzigjährige aus unterschiedlichen Gründen die Lacher immer auf seiner Seite.

"Der Funktionär ist die konsequente Fortsetzung des Clowns mit anderen Mitteln", sagt Klucke selbstironisch, der seit 1989 für die Gewerkschaft IG Medien, später Verdi, ein- und auch auftrat. Doch schon 1984 stellte Klucke das Rentnerglück in Frage und tourte bundesweit mit dem Programm "Es gibt ein Leben vor der Rente". Mittlerweile ist er selbst Rentner, auch "APO-Opa" und stellt mit dem gleichnamigen Kabarett-Solo für Enkel Niklas die alten Kampf-Verhältnisse wieder her. Seine Einsätze für "Kluckes Kurz- und Kleinkunst" sind nach "Kluckes kleines Glück" und "Langsam reicht's" pünktlich zum Geburtstag zur erfolgreichen Trilogie gereift.

Doch natürlich weiß der kluge Pointenbomber: Einer geht noch! Und wer ihn, seine Programme, Auftritte und rege Funktionen am Theaterhaus TiG 7 oder als Vorstand des baden-württembergischen Landesverbandes freier Theater kennt, weiß: Auch "Einhart geht noch!" Nicht nur tapfer und rüstig, sondern schelmisch schlendern und energiegeladen. Zum Geburtstag schenken wir ihm diesen Titel für ein weiteres Programm, damit der Dreiteiler bald zur Tetralogie werde.

Mannheimer Morgen 18. Juli 2007